8. März 2021 Aufruf Frankfurt

Kundgebung
ZUSAMMEN GEGEN PATRIARCHALE GEWALT.
KEINE FRAUEN*BEFREIUNG OHNE REVOLUTION.
08.03.2020 – 16-17:00 UHR
NI UNA MENOS PLATZ (LIEBFRAUENBERG)

Als Clara Zetkin 1910 den ersten Frauentag ausrief, machte sie deutlich, dass der Kampf für Geschlechtergerechtigkeit und Feminismus vom Kampf gegen den Kapitalismus untrennbar ist: Frauenbewegungen, die mit dem Kapitalismus kein grundlegendes Problem haben, werden langfristig keine Befreiung der Frauen, Lesben, Schwulen und Queers erwirken. Antikapitalismus wiederum, der die Befreiung der Frauen* und Queers nicht als Kernbestand seines Kampfes sieht, wird hingehen den Kapitalismus nie überwinden: Denn die Aneignung der Produktionsmittel betrifft auch die Produktionsmittel von Geschlecht und Sexualität.

Wir kämpfen am 8. März für feministische Selbstermächtigung – gegen eine leistungsorientierte und stumpfsinnige Abrichtung auf die geschlechtliche und sexuelle Realität des Kapitalismus.

Geschlechterverhältnisse sind Gewaltverhältnisse

Geschlechterverhältnisse sind seit jeher Gewaltverhältnisse – Gewaltverhältnisse sind vergeschlechtlicht. Die Corona Pandemie hat Gewalt gegen Frauen* und Queers nicht hervorgerufen, sie hat auf drastische Weise sichtbar gemacht, dass patriarchale Gewalt zur DNA unserer Gesellschaft, zum funktionierenden Kapitalismus gehört.
Patriarchale Gewalt fängt bei Sexismus, rapeculture,
Homophobie an und führt geradewegs zu sexualisierter
Gewalt, die statistisch zum Aufwachsen jeder dritten Frau* in Deutschland gehört. Diese Gewaltverhältnisse ebnen den Boden für materielle Gewalt des Patriarchats, für Vergewaltigungen und Femizide: Jeden Tag versucht ein Mann, seine (Ex)Freundin zu töten, jeden dritten Tag „gelingt“ es. Die Zahlen von sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung steigen jährlich. Am höchsten sind sie in der „heiligen“ Familie.

Zu patriarchaler Gewalt gehört auch, Frauen* und Queers das Selbstbestimmungerecht ihrer Körper und Sexualität zu nehmen. Dass das Diktat der Heterosexualität nicht nur eine rhetorische Floskel, sondern Teil des patriarchalen Gewaltapparates ist, sieht man an den weltweiten Diskriminierungen, Verfolgungen bis zu barbarischen Morden aufgrund des eigenen Begehrens, der Sexualität oder Identität.

Wir solidarisieren uns mit den feministischen Protesten gegen das Abtreibungsverbot der klerikalfaschistischen Kräfte in Polen, genauso wie mit dem weltweiten Kampf gegen Femizide und patriarchale Gewalt.

#StrajkKobiet

#NiUnaMenos

#FeministischKämpfen