Sexuelle Übergriffe in der Fastnachtszeit

Ein dreifach donnerndes Helau, Helau, Helau…!
Doch nicht für jede*n von uns.

Auch wenn dieses Jahr, auf Grund der Pandemie, kein Rosenmontagszug durch Mainz stattfindet geschieht es in jeder Bar, auf der Straße oder sogar zu Hause.

Sexuelle Belästigung und Gewalt gegen Frauen steigt besonders in der närrischen Zeit. Nachpfeifen, sexistisches Gegröle und dummes Angaffen bleiben nur die Spitze des Eisbergs. Häufig kommt es zu Grabschereien, unerwünschten Küssen bis hin zu Vergewaltigungen. Dabei ist es den Tätern egal ob sexy Miezekatze oder gut eingepackte Eisbärin. Dabei liegt die „Schuld“ nicht bei den Opfern sondern immer bei den Tätern! Übermäßiger Alkoholkonsum ist keine Entschuldigung für übergriffiges Verhalten. Wer sich nach 3 Schobbe nicht mehr im Griff hat, sollte das Feiern den anderen überlassen.

Für alle, die sich fragen was denn übergriffig sei, hier ein paar Beispiele (Namen sind anonymisiert):

Ich stehe an der Bar und möchte mir ein paar Shots bestellen. Ein Känguru fragt mich, ob er uns nicht unsere Shots ausgeben dürfe. Wir lehnen freundlich, dankend ab. Darauf hin entgegnet der Typ, wir sollen uns mal nicht so anstellen. Wir lehnten wieder ab. Drauf hin sagt er, wir müssten wohl mal richtig durchgenommen werden.“
Sophie, 20 Jahre alt

Nach eins, zwei Schobbe musste ich mal für kleine Mädchen. Ich suchte mir also den nächstgelegenen Busch, als ich meine Hose herunter zog, merkte ich, dass mir ein Typ gefolgt war und anfing sich neben mir einen herunter zu holen.“
Isa, 17 Jahre alt

Nach einem Umzug ging ich mit meinen Freundinnen zu einem Kumpel auf eine Hausfastnachtsparty. Als wir auf der Tanzfläche tanzten, fasste mir ein ‚Freund‘ ungefragt an den Hintern. Als ich es später einem Kumpel erzählte, weil ich mich in der Situation nicht traute, meinte er ich solle mich nicht so anstellen, ist doch ein Kompliment.“
Leonie, 23 Jahre alt

Dies sind nur wenige von vielen Beispielen. Dazu kommt, dass dies nicht nur an Fastnacht oder anderen Volksfesten geschieht, sondern auch in anderen Kontexten wie Sport, Schule, Ausbildung, Beruf, Freundeskreis usw. Doch was können wir tun? Frauen solidarisiert euch! Achtet aufeinander und unterstützt euch gegenseitig! Doch auch Männer können und sollten einschreiten. Fragt eure Freundinnen, wie ihr sie unterstützen könnt!

Das Private ist politisch! Patriarchat zerschlagen, Frauenrechte erkämpfen!

Deshalb am 8. März gemeinsam auf die Straße in…

Mainz – Mach’s wie Rosa!
8. März – 18:00 Uhr – Theaterplatz – Demo

Frankfurt – Kein Dank für die Blumen!
7. März – 17:30 Uhr – Alte Oper – Demo
8. März – 12:30 Uhr – Bockenheimer Warte – Kundgebung

Gießen – Basta! Internationaler Frauenkampftag
8. März – 17:30 Uhr – Berliner Platz – Demo