Aufruf zum Protest gegen das Stiftungsfest der Burschenschaft Germania Halle zu Mainz

Vom 7. bis 9. Juli veranstaltet die extrem rechte Burschenschaft Germania Halle zu Mainz ein Stiftungsfest in ihrem Verbindungshausin der Stahlbergstraße 33 und bietet damit eine Plattform zum Austausch und zur Vernetzung extrem rechter Strukturen.

Das soll nicht unkommentiert bleiben, deswegen ruft ein Bündnis aus mehreren linken Strukturen zu einem Gegenprotest auf.

Burschenschaften sind politische Studentenverbindungen, die in nationalistischer sowie völkischer Tradition stehen und versuchen, aus ihren veralteten Strukturen ein rechtsextremes Weltbild gesamtgesellschaftlich anschlussfähig zu machen. 

Dabei sind die Germania HzM und Burschenschaften allgemein keine alleinstehenden Akteure, sondern sind breit vernetzt in der politischen Rechten. Die Übergänge zwischen der Germania HzM und der “jungen Alternative” (JA) sind gerade in Mainz fließend. Die Germania HzM bietet also sowohl Schutzraum, als auch finanzielle Unterstützung für den Nachwuchs der AfD. 

Diese Vernetzung besteht nicht nur in Mainz. In ganz Deutschland wächst die rechte Gefahr, verschiedenste Akteure arbeiten zusammen und bilden ein bundesweites, breit verzweigtes Netzwerk. Die rechtsextreme Szene wird immer stärker und deckt strategisch klug unterschiedlichste Erscheinungsformen ab. Vom Nazi-Hooligan bis zum höchst seriös wirkenden Institut für Staatspolitik, ist für jede Zielgruppe etwas dabei. Doch egal wie gemäßigt sie ihre Positionen durch ihr Auftreten verschleiern, der ideologische Hintergrund bleibt stets der selbe: ein rassistisches, sexistisches, völkisches Weltbild. Und genau dabei spielen rechte Burschenschaften wie die Germania HzM eine Schlüsselrolle: Sie locken junge, erfolgsorientierte Studenten, die frisch an die Uni kommen, zunächst mit günstigen WG-Zimmern und einem entsprechend exklusiven Gemeinschaftsgefühl. Anschließend kommt neben dem Fechten und Saufen auch eine politische Ausbildung hinzu, die dann im Rahmen der JA erprobt werden kann und später als Sprungbrett in die Berufspolitik dient.

Mainz gilt bislang nicht als Hochburg der Rechten, und das ist auch gut so. Wenn wir wollen, dass dies so bleibt, müssen wir aber wachsam bleiben und die Faschisten dort stoppen, wo sie versuchen, sich Strukturen aufzubauen. Wir wollen in einer von Solidarität und sozialer Gerechtigkeit geprägten Gesellschaft leben, ohne Hetze und Rassismus. Wir rufen alle, denen es auch so geht, auf, mit uns gegen die offenen und verdeckten Faschisten auf die Straße zu gehen. Mainz bleibt stabil, Mainz bleibt antifaschistisch!